top of page

Die Zukunft

Die Schule ist beendet. Das Abitur in der Tasche. Die Welt steht mir offen. Und doch laufe ich nach zwölf Jahren orientierungslos in der Gegend herum, während meine Freunde ihren Zielen immer ein Stückchen näher kommen.

Auch wenn das an dieser Stelle vielleicht etwas sehr drastisch erscheint und einen Bruch im Lesefluss verursacht möchte ich Sie doch bitten mir -als dem Autor dieses Textes- zu vertrauen und unbeirrt weiterzulesen.

Man hört oft, dass Menschen die lange arbeitlos sind keineswegs glücklich darüber sind nun so viel Zeit zu haben, um ihren Hobbys oder anderen Amusements nachzugehen. Sattdessen fallen sie häufig in eine Lethargie bis Depression, weil sie das Gefühl habe, nicht gebraucht zu werden.

Lange hielt ich das für Blödsinn, ich meine, diese Menschen haben Zeit und bekommen im Monat einen Geldbetrag der zum Leben reicht. Aber jetzt, da ich ein wenig älter bin und -nun ja- selbst Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht habe, zwar nicht in gleichem Maße(!) aber doch ausreichend um zu wissen, dass ich mit meiner einstigen Annahme weit gefehlt habe. Dieses Gefühl von Nichts und Niemandem gebraucht zu werden oder eine Veränderung in meinem Leben nicht selbst gestalten zu können, hat mich bereits nach vier Wochen zutiefst gestört. Daraufhin habe ich mich für mehrere Jobs beworben, mit mehreren Leuten telefoniert und diverse Voretellungsgespräche bestritten, mit dem Ausgang dass ich vier Monate nach meinem Abitur immer noch keinen Job habe.

Viele Freunde von mir erzählen mir wie sehr es sie nervt jetzt arbeiten zu gehen und ich denke mir dann immer, wie sehr ich sie dafür beneide gebraucht zu werden, Geld zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Es ist sehr leicht in dieser Phase jetzt in Selbstmitleid zu baden und ehrlich gesagt tue ich das ab und zu auch ganz gerne, wenn ich gerade das Gefühl habe die Welt und das Schicksal meinten es gerade ganz besoders übel mit mir, aber schlussendlich bringt es mich nicht weiter.

Und was ich anfänglich gesagt habe gilt immer noch. Die Welt steht einem offen, auch mir und euch genau so und es liegt an uns etwas zu verändern, denn egal wie lange man wartet (auch nach vier Monaten und auch nach vier Jahren oder Jahrzehnten) wird es niemanden geben der einem das abnimmt.

Für mich heisst das nicht aufgeben und weiter nach einem Job suchen. Und wer weiß wenn man es anders beleuchtet ist es ja vielleicht auch für irgendetwas gut, dass ich die jetztige Zeit für mich habe und mich mehr mit mir auseinandersetzen kann oder das ich manche Jobs nicht bekommen habe, wer weiß vielleicht waren die Kollegen schrecklich und das Schicksal meint es in Wirklichkeit die ganze Zeit über gut mit mir.

bottom of page