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Selbstzweifel annehmen

Meine Zeit des Nicht-zu-tun-habens scheint nun so gut wie vorbei. Ein Job als Nachmittagsbetreuerin an meinem alten Gymnasium steht in Aussicht. Natürlich bin ich überglücklich endlich wieder etwas zu tun zu haben und morgens einen guten Grund habe aufzustehen und mich auf den Tag zu freuen, denn ich habe während meiner Schulzeit bereits dort gearbeitet und kenne die Betreuerinnen und habe auch immer ein gutes Verhältnis zu den Schülern gehabt.

Dennoch überschatten Selbstzweifel meine derzeitige Freude. Immer wieder drängen sich Fragen in den Kopf die mir Angst machen, wie

Werden mich die Kinder respektieren? Werden sie sich unter einander verstehen und wenn nicht kann ich dann damit umgehen? Werde ich mich mit dem Betreuerteam weiterhin gut verstehen oder werden sie von mit enttäuscht sein? Bin ich der Verantwortung möglicherweise nicht gewachsen?

Warum haben wir solche Zweifel? Warum fällt es uns so schwer Dinge, die uns eigentlich freuen einfach anzunehmen anstatt Zweifel zu bekommen? Warum fällt es uns so schwer uns einfach zu freuen?

Ich denke der Zweifel, ist ein Urinstinkt der menschlichen Rasse, denn wer an nichts zweifelt lief in der Steinzeit beispielsweise Gefahr von einem Baum zu fallen weil er nicht an der Tragkraft des Astes gezweifelt hat, oder an der Gutmütigkeit eines Mammuts.

Aber unabhängig davon ist zweifeln meiner Meinung nach heute immer noch ein Schutzmechanismus der uns vor Enttäuschungen bewahren soll. Wenn wir also tief stapeln und uns einreden dass es nicht so gut wird aus diesen und jenen Gründen, dann kann es nur besser kommen und wenn es dann tatsächlich so schlecht kommt, können wir sagen wir haben es von vorn herein gewusst und sind nicht überrascht.

Des Weiteren glaube ich, bringen uns Zweifel weiter nach vorn, wie Fehler aus denen man lernt. Denn um unsere Zweifel zu zähmen, müssen wir uns besser vorbereiten, mehr Selbstbewusstsein etablieren und schlussendlich lernen uns selbst zu vertrauen, egal was kommt. Und das ist immer ein Zweifel wert.

Dennoch sollten Zweifel uns keine Angst machen und uns in eine gedankliche Abwärtsspirale ziehen. Stattdessen sollten wir sie lieber annehmen und die Zweifel zu Ende denken. Immer im Kopf, welches das schlimmstmögliche Szenario ist und wenn wir uns damit abfinden können ohne das Gesicht zu verlieren, ist doch alles gut.

Also die Quintessenz ist, nehmt die Zweifel an, denn sie bringen euch weiter. Denkt sie zu Ende und lasst euch von ihnen nicht runterziehen!


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